Wir Schweinchen sind Sippentiere!

 In der Natur leben wir in Sippen von 5-20 Tieren. Wir mögen überhaupt nicht gerne alleine sein – auch wenn das in den meisten Zoogeschäften und Büchern verbreitet wird.  Dann ist uns langweilig und wir können uns mit niemandem unterhalten. Dabei ist das  lebenswichtig für uns! Ohne Partner werden wir immer lustloser, träger und verkümmern. Dabei sind wir doch sehr lebhafte und gesellige Tiere! Ihr 2beiner würdet ja auch verkümmern, wenn ihr euer ganzes Leben lang in einem Zimmer eingesperrt wäret und nur ab und zu mal Essen reingestellt bekommt. Stellt euch mal vor, ihr hättet keinen Kontakt zu anderen 2beinern!

Das heißt also, dass wir mindestens zu zweit leben müssen! - Eine Einzelhaltung ist Tierquälerei!

Noch wohler fühlen wir uns allerdings, wenn wir in einer größeren Gruppe  leben können. Dann können wir unser Sozialverhalten in der Gruppe richtig ausleben und unsere 2beiner erfreuen sich daran, wie glücklich wir sind. Die 2beiner nennen das Pig TV, wenn sie uns beobachten. Und es gibt da eine Menge zu beobachten, was man bei einem einzelnen Meerschweinchen nie sehen würde. Die Gruppe bietet uns Schutz und Sicherheit.

Eine Gruppe besteht idealerweise aus einem kastrierten Bock und mehreren Weibchen. Mehrere Böckchen und Weibchen in einer Gruppe zu halten ist problematisch, weil die Böckchen dann um die Weibchen und um ihr Revier kämpfen – das kann so weit gehen, dass sie sich lebensbedrohlich verletzen.

Machbar sind auch reine Weiber- oder Bockgruppen. Wir empfinden das jedoch als unnatürlich. Vor allem, weil es in den Bockgruppen häufiger zu Kämpfen kommt.

Uns alleine halten? Neee, das geht nicht!!!

So fühlen wir uns wohl!

So auch - örks - Mädels rückt doch mal ein kleines Stück!

Wir Schweinchen sind Fluchttiere!

 Bei drohender Gefahr gibt es für uns Schweinchen zwei Möglichkeiten: entweder Flucht oder Angststarre.
Daher brauchen wir viele Versteckmöglichkeiten und Unterschlüpfe, in die wir flüchten können, wenn uns Gefahr droht. Es gibt gelassene Schweinchen, die wissen, dass die 2beiner uns  nichts tun und bleiben ganz ruhig sitzen und lassen sich anfassen. Sie haben Vertrauen zu den 2beinern gefasst, weil sie gute Erfahrungen mit ihnen gemacht habe. Unsere Molly war so ein Schweinchen. Aber die anderen rennen erstmal panisch in die Unterschlüpfe. Das ist unser Naturell und völlig normal! Nur Furby ist so geschockt, dass er sofort in Angststarre fällt und sich daher zwar auch problemlos herausnehmen lässt - allerdings dabei einen rasenden Puls hat und sich absolut nicht wohlfühlt. Wie lange ein Schweinchen braucht, bis es so zutraulich wird wie Molly hängt ab....

 ....vom Alter des Schweinchens!

Erfahrungsgemäß werden Schweinchen mit ca. 2 Jahren ruhiger und zutraulicher. Ihr Charakter bildet sich dann heraus. Wer sich also Schweinchen anschaffen möchte, die ruhig und zahm sind, sollte auf jeden Fall ins Tierheim gehen oder mit einer Vermittlungsstelle Kontakt aufnehmen und erwachsene Schweinchen bei sich aufnehmen. Es gibt in den Vermittlungsstellen natürlich auch oft Babyschweinchen.

....vom Charakter des Schweinchens!

Ja, wir Schweinchen haben unterschiedliche Charaktere. Das kann man jedoch nur beobachten, wenn man uns ein artgerechtes Leben ermöglicht, weil wir uns nur dann natürlich verhalten können.

....wesentlich(!) vom Verhalten der 2beiner!

Wenn die 2beiner uns unser Schweinchenleben leben lassen und uns nicht bei jeder Gelegenheit rausholen und von Arm zu Arm reichen oder uns gar Kindern als Spielzeug geben, sondern sich in unserer Gegenwart ruhig und gelassen verhalten, dann werden auch wir ruhiger.  Es ist wichtig, dass die 2beiner keine ruckartigen Bewegungen machen oder uns laut  anschreien. Langsame Bewegungen, eine gedämpfte Tonlage und viel Geduld heißt das Motto. Welches Schweinchen kann schon widerstehen, wenn das 2bein nachmittags mit der  heißersehnten Gurke kommt und uns schon animiert mit den Worten: "hmmmm, muig muig, lecker Gurke, hmmmm!" Wenn die 2beiner uns erstmal soweit haben, dass wir ihnen aus der Hand fressen, haben  wir auch bald das Vertrauen, dass sie uns mal berühren dürfen. Aber die 2beiner müssen auch mal akzeptieren, dass wir Schweinchen nicht immer im Käfig wie auf dem Präsentierteller herumspringen und darauf warten, dass wir herausgegriffen  werden, sondern dass wir uns auch mal zurückziehen, wenn wir unsere Ruhe haben wollen.  Dann kommen wir auch von alleine wieder raus und quiezen oder popcornen ´ne Runde.

Meerschweinchen und Kaninchen?

 Kaninchen als Artgenossen können wir nicht empfehlen. Wir dulden uns zwar gegenseitig, aber wir können uns nicht miteinander unterhalten. Wir wissen, wovon wir muigen, denn wir haben mit einem Kaninchen zusammengelebt. Sie heißt Patty und war zwar lieb zu uns  Schweinchen - aber sie wollte uns immer ablecken und hat ihren Kopf unter uns gesteckt  *kopfschüttel* . Was sollte das bloß bedeuten? Wir haben es nie herausgefunden. Wir haben  sie schon manchmal angemuigt und wollten sie zum popcornen auffordern. Aber sie wollte  anscheinend nie mitmachen und hat uns sogar angeknurrt, wenn wir sie bespringen wollten. OK - sie wollte Chef sein - das haben wir kapiert. Aber warum wollte sie nie mit uns muigen und popcornen? Das wäre

doch sooo oberquiezig gewesen... Naja - sie hat sich bei uns wohl auch nicht richtig wohlgefühlt und jetzt hat sie einen Kaninchenkumpel - den Charly. Den kann sie ablecken und ihren Kopf unter ihn stecken und das gefällt ihm sogar. Und ER darf bei ihr aufspringen *frechmuig*! Naja, wir finden es jedenfalls besser jetzt. Wir wohnen in einem eigenen Gehege oben und die Ninchen wohnen unter uns wie in einer Höhle.

Meerschweinchen und Kinder?

In den meisten Büchern steht, dass wir Schweinchen ideale Kindertiere sind. Dagegen gibt es 2beiner, die behaupten, dass wir das ganz und gar nicht sind und man Kinder lieber von uns fern halten sollte.

Also wir haben nichts gegen Kinder und wir beißen ja unter normalen Umständen auch nicht. Aber wir mögen auch nicht ständig rausgeholt, hochgehoben und von Kind zu Kind gereicht werden. Das heißt aber nicht, dass wir nicht bei und mit Kindern wohnen wollen. Es ist jedoch die Aufgabe der Erwachsenen, die Kinder über uns aufzuklären und darauf aufzupassen, dass sie sich uns gegenüber verantwortungsvoll verhalten. Es ist sogar eine Chance, Kindern Verantwortung und das Bewusstsein für Tiere und Natur beizubringen.

Jedoch dürfen die Eltern nicht vergessen, dass einzig und allein SIE für uns verantwortlich sind und unser Wohlergehen nicht von den Kindern, sondern von IHNEN abhängt. Eltern, die nicht voll und ganz dahinter stehen, sollten keine Tier für ihre Kinder anschaffen. Um der Tiere willen!

e-mail me!

Habt ihr Fragen? Lob? Kritik?  Ihr könnt uns gerne eine Mail schicken  - wir muigen sie dann umgehend an unsere 2beiner weiter!